home
***
CD-ROM
|
disk
|
FTP
|
other
***
search
/
EuroCD 3
/
EuroCD 3.iso
/
T
/
data003.dat
< prev
next >
Wrap
Text File
|
1998-06-24
|
13KB
|
300 lines
Workshop zu SCSI
--------------------
Was ist SCSI überhaupt?
-----------------------
SCSI bildet eine Schnittstelle zwischen dem Computer und seinen Peripherie-
geräten. Es gibt viele Geräte mit einer SCSI-Schnittstelle wie Festplatten,
CD-ROM-Laufwerke, Wechselplatten, Streamer, CD-Writer und so weiter. Es
lassen sich an einen SCSI-Controller bis zu 7 Geräte anschließen. Das ist ein
Vorteil von SCSI. Aber zu den Vor- und Nachteilen später mehr. SCSI ist die
Abkürzung für:
Small
Computer
System
Interface
AT oder SCSI?
-------------
Erstmal muß man sich die Frage stellen, ob man SCSI unbedingt braucht. Auf
folgende Fragen kommt es dabei an:
* Wieviele Geräte will ich benutzen?
Sind es mehr als zwei, rate ich zu SCSI; es gibt zwar diese vierfach AT-
Adapter, aber diese haben einen nicht so guten Ruf, was die Kompatibilität
angeht.
* Gibt es die Geräte, die ich benutzen will, mit beiden Schnittstellen?
CD-Brenner sollten aus Geschwindigkeitsgründen immer am SCSI-Bus betrieben
werden. Zumal es auch erst einen Brenner mit AT-Schnittstelle gibt.
* Müssen die Geräte schnell sein?
In einigen Bereichen ist z.B. eine schnelle Festplatte unverzichtbar (auf
Internet-Servern; dort werden 24h am tag News sortiert...)
* Hab ich viel Geld?
Wenn ja, sollte man SCSI wählen, wenn nein, AT! SCSI ist eine teure Sache,
man erhält aber dafür unvergleichbare Performance. AT-Geräte sind meistens
100-200 Mark billiger als die entsprechende SCSI-Ausführung!
Was benötige ich?
-----------------
Um SCSI-Geräte an einem Computer betreiben zu können, muß man sich einen SCSI-
Controller zulegen. Dieser Controller ist das Herzstück der ganzen Sache. An
ihn werden alle Geräte angeschlossen.
Es gibt verschiedene Varianten von SCSI-Controllern, je nach Bauweise des
Rechners.
A500 : Es gab da mal einen Controller für den Expansion-Port, der nennt sich
"Multi-Evolution", ich glaube von der Firma BSC. Ob man den noch neu
oder gebraucht bekommt, kann ich nicht sagen. Wer Interesse hat, melde
sich bei mir, denn kenne jemanden, der so einen verkauft.
A1200: Dieses Modell bietet zwei Möglichkeiten, das System zu erweitern. Zum
einen wäre das der PCMCIA-Port an der linken Seite, zum anderen wäre da
der CPU-Erweiterungsschacht an der Unterseite. Die PCMCIA-Variante
nennt sich Squirrel, bzw. SurfSquirrel. Beide sind identisch, der
letztgenannte hat jedoch noch zusätzlich eine serielle Schnittstelle
spendiert bekommen, die mit einer maximalen Baudrate von ca. 230000
aufwartet. Eine andere Möglichkeit wäre eine Turbokarte, auf der der
SCSI-Controller aufgesetzt wird und die Buchse an der Rückseite
ausführt. Beide Varianten erfordern ein externes Gehäuse, in dem die
Geräte alle untergebracht werden. Eine andere, mit mehr Kosten
verbundene Alternative ist der Umbau des Rechners in ein Towergehäuse,
in dem dann ein Shuttle-Board mit Zorro-Erweiterungsslots installiert
wird. Dann hat man den Vorteil, daß man wesentlich mehr Möglichkeiten
hat, den Rechner mit z.B. Grafikkarten oder Schnittstellenkarten zu
erweitern.
A600 : Für dieses System ist die einzigst sinnvolle Methode der Squirrel.
Details stehen unter A1200.
A2000: Bei diesen Rechnern gibt es zwei Möglichkeiten, einmal die Zorro-Slots
A3000 und einmal das Prozessorboard. Es gibt viele Controller für die
A4000 Zorro-Slots, darunter der legendäre Oktagon 2008/4008, Fastlane Z3,
einen von GVP (Name fällt mir jetzt nicht ein) und natürlich die guten,
alten A2091 und A4091 von Commodore. Welchen kann ich empfehlen? Auf
jeden Fall laufen die beiden von Commodore sehr zuverlässig. Der
Oktagon 2008 läuft nur einigermaßen im A4000 (ROM-Version 6.8!), wie
die anderen sind, keine Ahnung.
Nun haben wir einen Controller. Brauchen wir nur noch ein SCSI-Gerät. Als
Beispiel soll eine Festplatte dienen.
Ich gehe davon aus, daß sie in einem externen Gehäuse eingebaut wird.
Erstmal schauen wir uns die Festplatte und die Anleitung dazu etwas genauer
an. Da stehen dann so wirre Wörter wie "Terminierung" und "Jumper".
Die SCSI-ID
-----------
Jedes angeschlossene Gerät bekommt eine Nummer, die SCSI-ID. Diese ID wird mit
Hilfe von Jumpern (Steckbrücken) an der Festplatte eingestellt. Normalerweise
beginnt man mit 0 und geht dann weiter bis 6. Wie die ID eingestellt wird, muß
man der Anleitung zum jeweiligen Gerät entnehmen. Unsere Festplatte bekommt
also die ID 0, was bedeutet, daß bei den ID-Jumpern keiner gesetzt werden
darf. Das nächste Gerät bekommt dann die ID 1. Das geht dann bis zur ID 6,
denn dann haben wir unsere 7 Geräte angeschlossen.
Hinweis: Immer darauf achten, daß zwei Geräte nicht die gleiche ID haben, denn
das mag der Controller überhaupt nicht!
Die Terminierung
----------------
Mit Terminierung ist "Abschluß" gemeint. Bei SCSI muß immer ein "Kreislauf" zu
den einzelnen Geräten sein. Eine falsche Terminierung ist eine häufige Fehler-
quelle, deshalb hier eine ausführliche Beschreibung. Erst einmal ein paar
Beispiele. Doch bevor es losgeht, noch eine Info. Bei den meisten SCSI-
Controllern kann man interne sowie externe Geräte betreiben, also mischen.
Terminiert wird mit Hilfe eines Abschlußwiderstandes. Der sieht so aus wie ein
Kamm. Bei manchen Geräten muß aber einfach nur ein Jumper gesetzt werden, also
wirkt hier - wie immer - ein Blick in die Anleitung. Ich versuche das mal an
folgendes Beispielen deutlich zu machen:
Beispiel 1: eine externe Festplatte
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
.-------------------.
| |
| SCSI-Controller |
| intern terminiert |
| . |
`---------+---------'
|
extern
|
.-----+------.
| |
| Festplatte |
| SCSI-ID=0 |
| terminiert |
| |
`------------'
Beispiel 2: zwei externe Geräte
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
.-------------------.
| |
| SCSI-Controller |
| intern terminiert |
| . |
`---------+---------'
|
extern
|
.-----+------.
| |
| Festplatte |
| SCSI-ID=0 |
| . |
`-----+------'
|
.-----+------.
| |
| CD-ROM |
| SCSI-ID=1 |
| terminiert |
| |
`------------'
Beispiel 3: zwei externe Geräte & ein internes Gerät
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
.-------------------.
| |
| SCSI-Controller |
| . . |
`-+---------------+-'
| |
extern intern
| |
.-----+------. .-----+------.
| | | |
| Festplatte | | Streamer |
| SCSI-ID=0 | | SCSI-ID=2 |
| . | | terminiert |
`-----+------' | |
| `------------'
.-----+------.
| |
| CD-ROM |
| SCSI-ID=1 |
| terminiert |
| |
`------------'
Es müssen also immer das letzte externe und das letzte interne Gerät
terminiert sein. Wenn kein internes Gerät angeschlossen ist, so muß der
Controller selbst intern terminiert werden, wenn kein externes Gerät
angeschlossen ist, muß der Controller extern terminiert sein.
Puuhh, nach soviel anstrengender Theorie setzen wir unser Wissen nun in die
Praxis um ;-)
Gut, wir stellen also zuerst mal die SCSI-ID unserer Festplatte auf 0. Danach
prüfen wir die Terminierung. Wir haben kein internes Gerät, also wird der
Controller schonmal intern terminiert. Wir haben ein externes Gerät, also muß
unsere Festplatte terminiert werden. Wie das geht, steht in der Anleitung.
Dann bauen wir unsere Festplatte in unser Gehäuse ein und schließen das dem
Gehäuse beigelegten SCSI-Kabel an. Das Kabel sollte in etwa so aussehen:
_ _
| \ __ __ | \
| |==========|::|===========|::|============| |
| |==========|::|===========|::|============| |
| |==========|::|===========|::|============| |
| |==========|::|===========|::|============| |
| |==========|::|===========|::|============| |
|_X ¯¯\ /¯¯ |_X
\ Abgriff für ein SCSI-Gerät \
\ eventuell eine weiterere
Centronics-ähnlicher Buchse Centronics-Buchse, damit
weitere Gehäuse anschließen
kann :-)
Die Montierung dieses Kabels sieht so aus: Die erste Centronics-Buchse wird an
das eine dafür vorgesehene Loch in der Rückwand des Gehäuses geschraubt und
die andere an das verbleibende. Nun wird der erste SCSI-Abgriff und ein Strom-
kabel aus dem Kabelstrang mit der Festplatte verbunden. Beide sollten nicht
verkehrt verbunden werden KÖNNEN!
Gut, wenn wir das geschafft haben, dann können wir das gleich mal auspro-
bieren, ob das so hinhaut, was wir fabriziert haben.
Der Rechner wird einfach ganz normal hochgefahren. Wenn der Rechner schonmal
ganz normal bootet, das ist die halbe Miete. Sollte er es nicht tun, prüfen
wir folgende Sachen:
* Sind alle Kabel richtig angeschlossen?
Dabei kann eigentlich nichtviel falschgemacht werden, es sei denn, der
SCSI-Abgriff kann auf zwei verschiedene Art und Weisen aufgesteckt werden.
* Ist die SCSI-ID richtig eingestellt?
* Ist die Terminierung korrekt?
Dann müßte das klappen. Wenn nicht, ist Pech.
Gut, wir starten dann mal unser Installationsprogramm, was wir mitgeliefert
bekommen haben. Dort kann man nun alle erdenklichen Einstellungen für die
Festplatte vornehmen.
Damit endet der Workshop. Zum Schluß aber noch ein paar Infos:
Wie alles wurde/wird auch SCSI weiterentwickelt. Ich will hier mal einen
kleinen Überblick über die verschiedenen SCSI-Standards geben:
SCSI-1..........: Ist der älteste Standard. Datendurchsatz von max. 5MB/s.
Zum größten Teil durch SCSI-2 ersetzt.
SCSI-2..........: Weiterentwicklung von SCSI-1. Datendurchsatz von max 10MB/s.
Geräte werden mit genaueren Angaben erkannt. 100% abwärts-
kompatibel zu SCSI-1.
SCSI-3..........: Noch in Entwicklung. Größter Fortschritt soll sein, daß man
statt 7 nun 14 Geräte an einem Controller anschließen kann.
WIDE-SCSI.......: Dies ist eine spezielle Variante von SCSI-2. Es werden extra
dafür spezielle Kabel, Geräte und Controller benötigt.
ULTRA-SCSI......: Veränderter SCSI-2 Standard, der Datendurchsätze von bis zu
20MB/s erlaubt.
ULTRA-WIDE-SCSI.: Mischung aus WIDE und ULTRA-WIDE. Erlaubt einen Datendurch-
satz von 40MB/s. Denke mal, es sind spezielle Controller,
Kabel und Geräte erforderlich.
So, ich hoffe, einen guten Einblick in die Welt von SCSI verschafft zu haben.
Bei Fragen, Verbesserungen, Kritik oder Fun einfach ne Mail an mich schreiben.
* hoshi@iceberg.dame.de